ECKEBURSCH

sprich: Aeckebuhrsch

Der Bauer in der Ecke

Dieser Hausname erklärt sich von selbst, könnte man meinen: Der Bauer in der Ecke. Doch so einfach ist das nicht. Hinter der Entstehung des Hausnamens steckt eine wichtige Funktion: die Unterscheidung.

Wohnhaus und Stallungen waren rund um den Misthaufen angeordnet. Wie bei Eckebursch sah es in fast allen Höfen Rasdorfs aus.

Wer in Rasdorf den Namen Wiegand trägt, der musste früher - und manchmal auch noch heute - etwas etwas genauer beschreiben, zu welchen Wiegands er gehört. Denn in Rasdorf gab es zeitweise nicht weniger als zwölf Familien, die diesen Namen trugen. Oft war es wichtig zu unterscheiden, zu welcher man gehörte, auch wenn natürlich verwandtschaftliche Beziehungen untereinander bestanden.

So ging es vermutlich auch Johann Wiegand, der nachweislich 1753 im Anwesen "Eckebursch" lebte. Nur den Nachnamen Wiegand zu führen, war nicht ausreichend. Es ist nicht gesichert, ob er sich selbst den Hausnamen gab, oder er und seine Nachfahren diesen Namen von der dörflichen Gemeinschaft bekamen.

"Eckebursch" bezeichnet daher genauer die Lage am Anger, nämlich in der linken oberen Ecke, von der Stiftskirche aus gesehen. So fiel es den fünf Generationen nach Johann Wiegand leichter zu erklären, zu welchem Hof sie gehörten. Die Linie der Wiegands endete 1911, als Josef Budenz die Hoferbin Anna Wiegand ehelichte.

Damit war das Problem mit dem Namen aber nicht erledigt. Denn auch den Namen Budenz gibt es gleich mehrere Male in Rasdorf. So blieb der Name "Eckebursch" einfach erhalten. Er hatte sich bewährt.

"Eckebursch" zählten zu den größten Landwirten im Ort. Im Hof befand sich ein neun Meter tiefer Brunnen, der auch bei großer Trockenheit noch genügend Wasser für die Angerbewohner hergab.

1959 brannte das Anwesen von Eckebursch nieder. Zur Begutachtung der Löscharbeiten kamen zahlreiche Schaulustige.

Die neue Scheune neben dem Fachwerkhaus wurde kurze Zeit nach dem Brand errichtet. Das Fachwerkhaus blieb bestehen.

Festzug des Kriegervereins am Anger 1912. Standort des Photographen war nahe dem Hof von Eckebursch.

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