Wehrfriedhof

Der Wehrfriedhof gehört neben der Stiftskirche zu den kulturhistorisch bedeutenden Bauten des Ortes und der ganzen Region. Auf dem dreiseitig abfallenden Felsplateau aus Muschelkalk wurden die Wehrmauern ab dem Jahr 1230 errichtet. 

Blick auf den Wehrfriedhof im Jahr 2022

Im Kriegsfall bot der Wehrfriedhof Schutz vor Angreifern für Mensch und Vieh. An der Innenseite der Mauer befanden sich hölzerne Schuppen, genannt Gaden, die die Familien des Ortes, Vieh, Habseligkeiten und Proviant im Notfall aufnehmen konnten. 

Die überdachten Ecktürme der Außenmauern waren mit Wehrgängen verbunden. Nur einmal, im Jahr 1361, wurde die Anlage eingenommen. 

Hier war der Ort der Rasdorfer Pfarrkirche St. Michael. Denn die Stiftskirche stand bis 1803 fast ausschließlich den Mönchen des Klosters zur Verfügung. Nach 1827 wurde die Pfarrkirche abgerissen. 

An der Stelle der Kirche wurde ein einzigartiges Feldkreuz aufgestellt. Es wurde aus einem einzigen steinernen Block gehauen.

Beerdigung des Pfarrers Herzig 1921

Die Pfarrkirche St. Michael befand sich im Zentrum 

Das Wohnhaus Wiegand an der Wehrmauer wurde 1964 abgerissen

Rosemarie Orzechowski: Ein tragischer Verlust

Der Wehrfriedhof ist für die Rasdorfer mehr als eine Sehenswürdigkeit. Er ist auch ein Ort der Trauer und des Verlusts. Rosemarie Orzechowskis Mutter starb bei einem Fliegerangriff während des Zweiten Weltkriegs in ihrem Haus an der Landstraße in Rasdorf. Sie wurde später auf dem Wehrfriedhof beigesetzt.

Westmauer des Wehrfriedhofs 1954