Eigentlich ist es ganz einfach. Der Nachname "Wetter", den Clemens Wetter bei seiner Einheirat in den Hof 1862 aus Soisdorf mitbrachte, wurde zugleich zu einem Hausnamen. Der Grund dafür liegt in der Unterscheidung: Der vorige Familienname der Bewohner war Wiegand. Weil es davon bereits mehrere gab und bis heute gibt, war der Name "Wetter" willkommen und setzte sich als Hausname durch, denn er ermöglichte die Unterscheidung des Anwesens von anderen Wiegands am Anger.

Bis heute wissen viele Rasdorfer, wo das Anwesen "Wettersch" lag, auch wenn an seiner Stelle heute neue Gebäude stehen. Das liegt vor allem an den drei Geschwistern Martha, Maria und Adam. In den 1910er und 1920er Jahren geboren, blieben sie alle drei unverheiratet. Sie bewirtschafteten gemeinsam bis ins hohe Alter eine kleine Landwirtschaft.

Vor allem Adam war für seine unkonventionelle Art bekannt. Er hatte keine Scheu, ein offenes Wort zu führen - egal ob mit dem Bürgermeister oder sogar dem Fuldaer Bischof. Legendär sind bis heute geläufige Episoden über die Fahrkünste der drei Geschwister. Wenn sie gemeinsam mit den kleinen Traktor aufs Feld fuhren, hatte jeder seine Aufgabe: Martha saß am Steuer, Maria schaute nach herannahenden Fahrzeugen von Links, Adam von Rechts. Je älter die drei wurden, desto waghalsiger wurde diese Praxis. Es sind einige Unfälle überliefert.